Musikgeschichte in Zermatt
foto by Marc Kronig
Am 23. und 24. März wurde im Vernissage in Zermatt ein Teil Musikgeschichte geschrieben. Ein alternder Gentleman und langjähriger Freund des Matterhorndorfes spielte auf. Erstmals seit seinem Ausstieg bei „Deep Purple“ spielte Jon Lord wieder mit Mitgliedern der immer noch existierenden Formation zusammen. So stand am ersten Abend eine Jam Session auf dem Programm, wo er sich die Bühne mit einem Geiger des „Gemini Orchestra“, mit seinem Gitarristen Paul Shigihara, dem Sänger und Gitarristen Miller Anderson, dem Perkussionisten Mario Argandona und eben zwei seiner alten Freunde, den „Deep Purple“-Mitgliedern Ian Paice (Drums) und Roger Glover (Bass) teilte. In dieser Besetzung sollte ein hochstehender, bluesiger Jam folgen. Die Band überzeugte durch Spielfreude und Natürlichkeit. Vom musikalischen Können müssen wir erst gar nicht reden, denn was jeder Musiker zeigte, war schlichtweg grandios. Ebenso bemerkenswert war die Auswahl der Stücke, welche durch das breite Spektrum des Blues führten. Leider liess sich beim etwas stumpfen Publikum nie richtig das Feuer entfachen, denn alle schienen nur auf einen Song zu warten. Und erst als „Smoke On The Water“ gespielt wurde, verwandelte sich die bluesträge Meute kurzfristig in eine bewegte Masse. Schade eigentlich, denn das Publikum schien sich wohl nicht bewusst, was sie ihren Ohren Gutes tun...
foto by event fondue
Am 2. Abend war dann Jon Lord mit seinem Gemini Orchestra auf der Bühne und gab sich von seiner klassischen Seite. Heisst aber nicht, dass die Hammond nicht auf der Bühne stand. Mit wunderbaren Eigenkompositionen verzauberte er das Publikum. Neben dem Orchester und dem Rest seiner Band waren auch Shigihara, Argandona und Anderson wieder mit von der Partie. Neben der ansprechenden Musik erwies sich Lord auch als cleverer Entertainer, denn er führte sehr entspannt, humorvoll und unterhaltsam durch das Programm, indem er immer wieder zwischen den Stücken über deren Inhalt referierte. Dabei zeigt sich immer wieder eine gute Portion englischen Humors, der dafür sorgt, dass sich dessen Besitzer niemals selbst zu wichtig nehmen, was sehr angenehm herüberkommt. Neben seinen eigenen Stücken, wurde ein Blues Stück von Miller Anderson gespielt und ein Cover von Dave Brubeck. Zu den Highlights gehörte aber eine Adaption zu einem Stück von Telemann.
Neben zwei unvergesslichen Abenden, hat die Veranstaltung noch den positiven Nebeneffekt, das die gesamten Einnahmen der Grand Largue Associatioin zu Gute kommen, welche sich für Jugendprojekte stark macht. Was will man mehr...
www.deep-purple.com
www.jonlord.com
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